Sie haben sich entschlossen, einen Podcast zu produzieren und fragen sich, welches Mikrofon das richtige für ihre Zwecke ist? Wir helfen Ihnen mit diesem kurzen Leitfaden, aus den unzähligen Modellen ihr Podcast Mikro und die richtige Art, aufzuzeichnen, zu finden.
Mit der steigenden Zahl an Podcasts ist auch das Angebot an Podcast Mikrofonen unterschiedlichster Hersteller gewachsen. Einerseits macht es das nicht unbedingt einfacher, sich für ein Gerät zu entscheiden. Andererseits gibt es inzwischen für jedes Budget und jede Anforderung ein gutes Mikrofon. Dieser Blogpost soll Sie dabei unterstützen, das für Sie geeignete Equipment zu finden.
Was möchten Sie aufnehmen?
Zum einen hängt die Entscheidung davon ab, was in Ihrem Podcast zu hören sein wird. Denn Podcasts, in denen Menschen in einer kontrollierten Umgebung reden, dominieren zwar, sie sind aber längst nicht die einzige Form. Für Stimmaufnahmen in einer studioähnlichen Situation, also an einem ruhigen Ort ohne Bewegung, gibt es klassische Studiomikrofone. Für Reportage-Elemente und atmosphärische Aufnahmen sind sie jedoch weniger geeignet. Hierfür bieten sich Richtmikrofone an, die zusätzlich für Interviews im Stil eines Reportermikrofons eingesetzt werden können.
Weiters sollten Sie sich im Klaren darüber sein, wie viele Tonspuren sie gleichzeitig aufnehmen wollen. Wird ihr Podcast von einer Person eingesprochen oder unterhalten sich zwei oder mehr Menschen miteinander? Davon hängt nicht nur ab, wie viele Mikrofone (und damit verbunden Anschlussmöglichkeiten) sie benötigen, sondern auch, wie sie diese organisieren und aufzeichnen. Denn um möglichst guten Klang und eine leichte Bearbeitung zu ermöglichen, wird üblicherweise für jede Sprecherin und jeden Sprecher eine eigene Aufnahme bzw. Tonspur erstellt, die erst nach der Bearbeitung gemeinsam als eine Datei ausgespielt werden.
Wie möchten Sie aufnehmen?
Auch hier haben Sie viele Möglichkeiten: Neben dem Laptop, einer Audioschnittstelle (mit besonderen Anschlüssen und Einstellungsmöglichkeiten) für den PC oder dem Smartphone kann ein Aufnahmegerät die richtige Wahl sein. Wenn Sie hauptsächlich in ruhigen Interviewsettings arbeiten, reicht eine stationäre Lösung mit einem PC oder Laptop völlig aus. Für die Aufnahme in ein Programm am Laptop sind Mikrofone mit USB-Anschluss die einfachste und daher eine sehr beliebte Variante, da außer dem Mikrofon mit einem guten (stabil und flexibel einstellbar) Mikrofonständer und Pop-Schutz nichts weiter benötigt wird.
Trotzdem werden Ihnen auch Mikrofone mit einem sogenannten XLR-Anschluss unterkommen. Dabei handelt es sich um einen Industriestandard für elektronische Steckverbindungen, die bei Veranstaltungstechnik und in professionellen Studios zum Einsatz kommt. Vor allem wenn Sie in Ihrem Podcast unterwegs sind, ist die Möglichkeit per XLR etwa auf ein kompaktes Aufnahmegerät aufzeichnen zu können, spannend. So können Sie sich beispielsweise bei Veranstaltungen am lokalen Mischpult anhängen, um einen Vortrag über das Mikrofon der Rednerin oder des Redners mitschneiden zu können. Dies kann Ihnen auch ein Adapter von XLR auf Klinkenanschluss ermöglichen, dennoch sind die unterschiedlichen Anschlüsse beziehungsweise ihre Einheitlichkeit bei der Beschaffung Ihres Equipments zu bedenken. Ein mobiler Audiorecorder bietet zusätzlich den Vorteil, dass er etwas kleiner und unauffälliger ist und Sie Ihren Laptop weiter uneingeschränkt nutzen können, während Sie aufzeichnen.
Was ist Phantomspeisung und wozu?
Mikrofone können den benötigten Strom einerseits aus einer eigenen Stromquelle beziehen. Werden sie andererseits jedoch vom Aufnahmegerät (Recorder, Laptop etc.) mit Strom versorgt, so spricht man von Phantomspeisung. USB-Geräte haben den Vorteil, dass sie quasi immer den Strom vom jeweiligen Gerät erhalten, an das sie angeschlossen werden. Bei XLR-Anschlüssen muss man hingegen darauf achten, dass der Recorder oder die Audioschnittstelle die benötigte Spannung bereitstellen können, sofern das Mikrofon keine eigene Stromversorgung besitzt. Geräte mit Phantomspeisung gelten als etwas zuverlässiger als Geräte, bei denen man die Funktion von Akkus und Batterien extra überprüfen muss.
Welches Setup für welchen Podcast?
Sowohl bei Studio- als auch bei Richtmikrofonen sollten Sie sich nicht von besonders hochpreisigen Modellen verunsichern lassen. Ein Profigerät kommt schon mal auf einen vierstelligen Eurobetrag. So viel müssen Sie jedoch definitiv nicht in die Hand nehmen. Es gibt ein gutes Preisleistungsverhältnis und eine solide Audioqualität ab etwa 80 Euro pro Mikrofon. Wichtig ist, dass Ihr Setup den Bedürfnissen Ihres Podcasts entspricht. Zusammenfassend möchten wir Ihnen zu drei groben Podcastkategorien den Anforderungen entsprechende Vorschläge machen:
- Der einfache Interviewpodcast
Ihr Podcast wird in einem ruhigen Setting aufgenommen. Im Zentrum steht, was gesagt wird, nicht was in der Umgebung passiert. Sie möchten die Ausstattung so einfach wie möglich halten, aber nicht auf guten Klang verzichten.
Laptop + Rode Podcaster USB Mikro (mit Kopfhöreranschluss ab ca. 200 Euro pro Stück)
- Der Themenpodcast
Über Interviews in Studiosetting hinaus sammeln Sie Audioaufzeichnungen auf Veranstaltungen. Mit einem Audiorecorder sind Sie unterwegs flexibel und haben neben 2 XLR-Anschlüssen die Möglichkeit, direkt atmosphärisches Audiomaterial aufzunehmen. Im Studio müssen Sie nicht auf die gute Qualität eines Kondensatormikrofons verzichten.
Zoom H4 (ab ca. 220 Euro) + T Bone SC 400 (ab ca. 100 Euro mit Popschutz und Mikroständer)
- Der Reportagepodcast
Sie fangen Szenen vor Ort ein und möchten die Hörerinnen und Hörer mit an den Ort des Geschehens nehmen. Das zusätzliche Richtmikrofon ermöglicht Ihnen unterwegs flexibel klanglich saubere Interviews einzufangen. Mit einem passenden Mikrofonständer können Sie Ihren Podcast im Studio einsprechen, oder mit zusätzlichen Studiomikrofonen Gesprächsrunden aufzeichnen.
Zoom H4 + Rode NTG1 Richtmikrofon (ab ca. 200 Euro)
- Die größere Gesprächsrunde
Sie veranstalten Tischgespräche und Diskussionen und zeichnen sie mit einem kompakten Aufnahmegerät übersichtlich auf.
Zoom H6 (4 XLR-Eingänge mit Drehregler für Pegel und Phantomspeisung) + Zoom EXH-6 Combo Capsule (Erweiterung um 2 XLR Eingänge ohne Phantomspeisung) + XLR-Kondensatormikro