Je nach Erscheinungsfrequenz und Format Ihres Podcasts werden Sie eine ganze Weile in einem Schnittprogramm verbringen. Daher lohnt es sich, die Software zum Schneiden und Bearbeiten von Podcasts mit Bedacht auszuwählen.
Das Interview ist aufgenommen, der Podcast eingesprochen, aber wie kürzen Sie jetzt die Datei, schneiden Versprecher raus oder fügen Musik, Jingles und andere Audiofiles an den richtigen Stellen ein? Die Auswahl des Schnittprogramms kann für Ihre Arbeitsroutine im Podcasting eine wegweisende Entscheidung sein. In diesem Blogpost haben wir ein paar Überlegungen gesammelt, die Sie dabei bedenken sollten.
Was muss ein Schnittprogramm können?
Für viele beginnt die Arbeit im Schnittprogramm noch vor der eigentlichen Bearbeitung − nämlich mit der Aufnahme selbst. Denn das direkte Aufzeichnen bieten die meisten Audioprogramme an und das gleichgültig ob Sie Ihre Mikrofone per USB-Anschluss oder über eine Audioschnittstelle mit dem Computer verbunden haben (mehr dazu in unserem Blogpost). Dort können Sie etwa die Lautstärke der einzelnen Tonspuren im Menü des Programms anpassen, Korrekturen durchführen oder Audioeffekte anwenden.
Nachdem das Rohmaterial vorhanden ist, beginnt der zentrale Teil der Arbeit: Es werden Teile gekürzt, rausgeschnitten, neu angeordnet oder andere Files eingefügt. Das Kürzen, Trennen, Kopieren und Verschieben von Audiofragmenten funktioniert im Prinzip in allen Programmen ähnlich. Nicht zu unterschätzende Unterschiede können sich jedoch in der Steuerung, dem Auswahlmodus und der Menüführung ergeben.
Wer sich nicht eingehender mit Prinzipien der Tontechnik befassen möchte, sollte auf Optionen zur automatischen Soundoptimierung wie etwa Rauschreduzierung achten. Dies ist allerdings bei Weitem nicht in allen Fällen notwendig. Eine Angleichung aller Tonspuren auf ein Lautstärkelevel für die Ausgabedatei gehört hingegen zum Standard und sollte verständlich in allen gängigen Programmen leicht umzusetzen sein. Sollten Sie in Einzelfällen mit der Qualität Ihrer Aufnahmen nicht zufrieden sein, können Sie Dateien im Nachhinein durch separate Programme zur Verbesserung des Sounds schicken – Ein Beispiel dafür ist Auphonic. Inzwischen bieten aber auch schon Podcasthoster solche Dienste beim Hochladen Ihres Podcasts an.
Gratissoftware vs. kostenpflichtige Programme
Auch wenn Gratisprogramme in wesentlichen Teilen nicht weniger können als kostenpflichtige Software, kann diese ihr Geld mehr als Wert sein. Der Unterschied liegt meist darin, wie einfach, übersichtlich und anwenderfreundlich Funktionen angeordnet sind und durchgeführt werden können. Lässt sich die Oberfläche nach individuellen Wünschen anpassen? Kann die Ansicht verändert werden? Wie intuitiv ist die Menüführung und wie ausgeprägt sind Tastenkombinationen und Shortcuts vorhanden? Diese Fragen mögen auf den ersten Blick nicht entscheidend erscheinen, können in der Praxis allerdings einen großen Unterschied machen und vor allem Zeit und Nerven sparen!
Zu den bekanntesten kostenlosen Schnittprogrammen gehören für Mac-User Apples Garage Band oder Audacity. Für viele Aufgaben sind sie mehr als ausreichend und nicht schwer zu erlernen, doch in der Handhabung bieten andere Programme Vorteile.
Wenn Sie etwa mit Programmen der Adobe Creative Suite vertraut sind, könnten Sie sich eventuell in Adobe Audition schneller zurechtfinden und damit mehr Spaß an der Arbeit haben. Zusätzlich kann sich je nach gewähltem Zahlungsmodell ein Kostenvorteil bieten, wenn Sie bereits andere Programme des Anbieters nutzen.
Eine übersichtliche Benutzeroberfläche mit einer großen Bandbreite an Funktionen und Möglichkeiten bietet auch Hindenburg Journalist. Vor allem für komplexere Projekte mit mehreren Tonspuren ist das ebenfalls kostenpflichtige Programm eine gute Alternative. Über kostenfreie Testphasen können Sie das Angebot finden, das für Ihre Ansprüche und Vorlieben am besten passt.
Von Erfahrung profitieren
Beraten Sie sich vor der Anschaffung eines Programms oder dem Abschluss eines Abos unbedingt mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Denn verfügt jemand bereits über Erfahrungen mit einem bestimmten Schnittprogramm, kann dies enorm hilfreich sein. Wie gut man ein Programm beherrscht, hängt stark von der darin investierten Zeit ab. Einerseits kann es sehr mühsam und zeitaufwendig sein, sich in ein neues Programm einzuarbeiten. Andererseits können in bestimmten Programmen Versierte ihre Erfahrungen mit anderen teilen und so die Fähigkeiten in der Organisation schneller ausbauen helfen. Wenn keine Vorkenntnisse vorhanden sind, finden Sie online ein riesiges Angebot an Video-Tutorials, Einführungen, Tipps und Tricks für konkrete Funktionen zu sämtlichen Programmen, die Ihnen helfen, das nötige Know-How aufzubauen.
Letztlich hängt die Entscheidung für ein Schnittprogramm nicht nur vom Budget, der geplanten Projektgröße und -komplexität oder der Anzahl von Menschen, die an einem Podcast arbeiten, ab, sondern auch von persönlichen Vorlieben und Vorkenntnissen. Für welches Programm Sie sich auch entschließen sollten: Erstens können Sie jederzeit ohne großen Aufwand die Software wechseln und zweitens ist das finanzielle Risiko gerade bei Abo-Modellen nicht besonders groß (achten sie aber auf etwaige Kündigungsfristen).