Ein Sprichwort besagt „Totgesagte leben länger.“ Wenngleich bereits seit mehreren Jahren über das Sterben der Printmedien debattiert wird, sind Unternehmen dennoch gut beraten, Printprodukte nicht als Relikte vergangener Zeiten, sondern essenzielle Elemente erfolgreicher 360°-Strategien zu sehen. Wer die volle Bandbreite des Content Marketing für sein Unternehmen nutzen möchte, sollte nicht auf gedruckte Inhalte verzichten: ob nun als Kunden- oder Mitarbeitermagazin, Argumente dafür gibt es viele.
Auch wenn sie ihre ehemalige Monopolstellung mittlerweile verloren haben, bilden vor allem Kundenmagazine einen essenziellen Teil erfolgreicher Content Strategien. Neben Websites, Podcasts und Social-Media-Kanälen bleiben Magazine – vor allem in Österreich – gern gelesene Medienprodukte. Laut den Zahlen der ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) -Analyse 2021, ist die Druckauflage von monatlich erscheinenden Kundenmagazinen, mehr als fünfmal so hoch, wie jene von Kaufperiodika. Zum Vergleich: auto touring, das erfolgreichste heimische Mitgliedermagazin, herausgegeben vom Verkehrsclub ÖAMTC, hatte 2022 laut ÖAK eine Auflage von über 1,8 Millionen Exemplaren. Und die hält sich seit den letzten Jahren konstant bzw. konnte seit 2013 sogar um mehr als 200.000 Ausgaben gesteigert werden. Ebenfalls sehr auflagenstark: die Lifestylemagazine active beauty und maxima der Drogerieketten dm und BIPA. Auch das zweiterfolgreichste heimische Gratis-Monatsmagazin Kärnten.magazin, konnte seine Auflage heuer bereits um fast 5.000 Exemplare zum Vorjahr auf 299.357 steigern.
Während redaktionelle Magazine von Abonnements oder dem Einzelverkauf abhängig sind, erreichen Sie mithilfe von Corporate Publikationen wie Unternehmens-, Kunden- oder Mitarbeitermagazinen Ihre Zielgruppe viel direkter und zielgerichteter. Dennoch gilt es sich in ihrer Gestaltung an redaktionellen Produkten, eventuell durch weniger werblichen, sondern eher service-orientierten Elementen zu orientieren.
Print ist greifbar
Newsletter, Onlineanzeigen oder Infobanner – während die wenigsten Userinnen und User Onlinewerbung aufmerksam konsumieren, gehen Printprodukte im digitalen Chaos nicht unter. Sie setzen da an, wo Digital-Only-Strategien an ihre Grenzen stoßen. Durch ihre haptische Eigenschaft sprechen sie mehr Sinne an als rein digitale Formate und sind dadurch anders und nachhaltig erlebbar. Auch werden sie zumeist in entschleunigterem Ambiente konsumiert, im Gegensatz zum digitalen Raum gibt es hier weniger Ablenkung, was sich in Wirkung- und Nutzungsdauer widerspiegelt. Ansprechendes Design und hochwertiges Papier zeigen den Kunden außerdem, welche Qualitätsstandards Ihr Unternehmen hat. Kundenmagazine können nicht einfach „weggeklickt“ oder aus dem Posteingang gelöscht werden – der Eindruck, den sie hinterlassen können, ist definitiv von längerer Dauer.
Print ist glaubwürdig
Zahlreiche Studien setzen sich mit der Glaubwürdigkeit von medialen Formaten auseinander. Der Konsens lautet, dass über alle Generationen hinweg Print immer noch als zuverlässigste Quelle angesehen wird, während Inhalte auf Social Media eher auf Skepsis treffen. Eine vornehmlich auf Journalismus fokussierte Erhebung der Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich 2021 der Frage gewidmet, wie eben jenes Vertrauen noch weiter gesteigert werden kann. Die Ergebnisse lassen sich gleichermaßen auf Content Strategien anwenden. Ihnen zufolge kann das Vertrauen bei Nutzerinnen und Nutzern erhöht werden, wenn abgesehen von qualitativ hochwertigen Inhalten auch Community-fördernde Formate, wie die Möglichkeit zur Hinterlassung eines Kommentars, Diskussionsforen oder Voting-Tools zum Einsatz kommen. Mithilfe dieser können sich die Mitglieder bei der Medienkonsumation entspannen, bei Bedarf aber auch „mitreden“.
Print bleibt in Erinnerung
Es zeigt sich, dass Online-Unternehmen massiv von Printprodukten profitieren können. So lässt sich beobachten, dass es nach der Veröffentlichung neuer Printausgaben zu Traffic- und Absatzsteigerungen auf den zugehörigen Websites kommt. So auch bei Manufactum, einem Unternehmen der OTTO Group, das mit seinen hochwertigen und von Medienmachern viel beachteten Katalogen dem Trend folgt. Dafür gibt es Analysen zufolge gute Gründe: In Onlineshops wird meist gezielt nach bestimmten Produkten gesucht, während in Katalogen eher gestöbert und das Ausgesuchte dann online bestellt wird. Ideal gestaltete Printprodukte schaffen zudem Orientierung und einen klaren Rahmen über das Angebot Ihres Unternehmens in der zum Teil reizüberfluteten Onlinewelt.
Print schafft Anerkennung
Um sich von der schnelllebigen Informationsflut des Online-Angebots zu differenzieren, beziehungsweise die Macht von Print effizient auszuschöpfen, müssen wirksame Publikationen hochwertig gestaltet sein. Eine qualitätsvolle Haptik passt dabei nicht nur in das entschleunigte und bewusste Nutzungsverhalten, sondern steigert auch das Unternehmensimage und verleiht den Leserinnen und Lesern ein Gefühl von Exklusivität.
Trotz Voranschreiten der Digitalisierung gibt es zahlreiche Gründe dafür, Print-Publikationen in die eigene Content Strategie mitaufzunehmen. Die Vorteile liegen dabei auf und im besten Fall gut in der Hand.
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