Beim Lesen einer Zeitung, einer Zeitschrift oder eines Magazins – egal ob print oder online – haben Sie es vermutlich schon einmal gesehen: Ein Advertorial. Also einen Beitrag, der optisch wie ein Artikel des jeweiligen Mediums aussieht, inhaltlich jedoch ein PR-Artikel ist. Wir haben Tipps, wie Sie gute Advertorials verfassen.
Der Ausdruck “Advertorial” ist eine Wortschöpfung, zusammengesetzt aus den englischen Begriffen „Advertisement“ (Deutsch: Werbeanzeige) und „Editorial“ (Leitartikel oder Vorwort), und kennzeichnet eine besondere Art der Werbeeinschaltung: Ein Advertorial ist bezahlte Werbung für ein Produkt oder einen Service, aber – und das ist der große Unterschied zu einer herkömmlichen Anzeige – in redaktioneller Aufmachung.
Durch die Verbindung der Aspekte Werbung und redaktionelle Optik wird ein Advertorial auf den ersten Blick also nicht als Werbung wahrgenommen. Da der Unterschied beim flüchtigen Betrachten oft nicht sofort erkennbar ist, ihm von Leserinnen und Lesern deshalb sogar mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist es umso wichtiger, dass ein Advertorial eindeutig als solches gekennzeichnet ist. Advertorials müssen klar durch einen schriftlichen Zusatz wie „Werbung“, „Promotion“ oder „entgeltliche Schaltung“ erkennbar sein, um die Trennung von unabhängiger Redaktion und bezahlter Kommunikation zu gewährleisten. Wird ein bezahlter Text in einem Print- oder Online-Medium nicht klar gekennzeichnet, liegt ein Verstoß vor. Außerdem leidet die Glaubwürdigkeit des Medien-Unternehmens.
Advertorials sind beliebt – warum?
Egal ob in einem Print-Produkt oder online – Advertorials sind weit verbreitet und als ein Bestandteil im Mix der verschiedenen Werbemaßnahmen sehr beliebt. Denn die Werbewirkung eines Advertorials, das Werbeinhalte in einem redaktionellen Umfeld präsentiert und somit viele Leserinnen und Leser zielgenau mit wichtigen Informationen erreicht, ist enorm.
Ein klassisches Inserat besteht meist aus einem großen Bild und enthält nur die wichtigsten Informationen, die man an die potenziellen Kundinnen und Kunden bringen will. Im Unterschied dazu hat das Advertorial einen größeren Wortanteil und durch informative Inhalte das Potenzial, die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser zu fesseln. Doch um diesen Vorteil gegenüber einer klassischen Werbeanzeige – die natürlich weiterhin ihre Berechtigung hat – ausspielen zu können, müssen Advertorials gezielt eingesetzt werden und Gestaltung sowie Inhalt überzeugen.
So gelingt ein gutes Advertorial
Botschaften, die in eine gute Geschichte verpackt werden, erzeugen mehr Aufmerksamkeit. Damit ein journalistisch gestalteter PR-Artikel also seine volle Wirkung entfaltet, und Inhalt und Informationen bei der gewünschten Zielgruppe ankommen, sind gutes Storytelling und inhaltlicher Mehrwert gefragt.
- Mit inhaltlicher Stärke die Neugierde wecken
Statt die Leserin und den Leser mit offensichtlichen Werbeinhalten zu langweiligen, gilt es, mit einer inhaltlich starken und interessanten Story zu fesseln und die Neugierde zu wecken. Das kann durch eine journalistische Herangehensweise gelingen: Am Beginn steht ein starker und sprachlich gut formulierter Einstieg, der die Kernbotschaft beinhaltet.
- W-Fragen beantworten, kurze und prägnante Sätze
Auch müssen zu Beginn die W-Fragen (wer, wann, wie, wo, was und warum) beantwortet werden, um vollständig und informativ zu sein. Sowohl die Sätze als auch der ganze Text sollen nicht zu lang sein, damit ein Lesefluss entsteht und Leserinnen und Leser nicht abspringen.
- Zitate lockern den Text auf
Empfehlenswert ist auch, authentische Zitate der handelnden Personen einzubauen. Sogenannte O-Töne von Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern lockern den Text auf und sind gleichzeitig packender als die indirekte Rede.
- Anpassen an das redaktionelle Umfeld und Medium
Insgesamt gilt es, sich bei der Gestaltung und dem Stil des Advertorials an das Medium anzupassen, in dem es erscheint. Das gilt natürlich auch für die Auswahl der Bilder, die für den Artikel verwendet werden. Die Fotos zum Text sollen zum Medium passen und viel Aufmerksamkeit wecken – und somit Lust aufs Lesen des Advertorials machen.
Ein Advertorial kann also unter bestimmten Voraussetzungen eine gute und effektive Alternative zu einem Inserat sein. Es wird gesehen, es wird gelesen und kommt demnach – entsprechend gekennzeichnet natürlich – bei den Leserinnen und Lesern an.
Bildquelle: Adobe Stock – onephoto