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Brainstorming: Vier Wege und Methoden für mehr Kreativität

Kollegen beim Brainstorming

Sie suchen nach neuen Ideen für spannenden Content, doch Ihre Kreativität lässt Sie im Stich? Mit diesen vier Brainstorming-Methoden generieren Sie mehr Ideen allein oder im Team.

„Using the brain to storm a problem“ (wörtlich: das Gehirn verwenden, um ein Problem zu stürmen), das war der Leitsatz des amerikanischen Autors und Werbefachmannes Alex F. Osborn, als er 1939 eine neue Möglichkeit der Ideenfindung in einer Gruppe von Menschen geschaffen hat. Es war die Geburtsstunde des Wortes „Brainstorming“ und seither verwendet fast jeder diesen Begriff, um allein oder in der Gruppe nach Ideen zu suchen und Lösungsansätze zu schaffen. Damit das Brainstorming auch gelingt, gibt es aber einige Regeln und Methoden, die beachtet werden sollten. Welche das genau sind, sehen wir uns nun näher an. Noch kurz vorweg: In diesem Blogbeitrag liegt der Fokus auf Brainstorming im Content Marketing.

Brainstorming-Regeln

Nr. 1: Keine Kritik

Die Methode des Brainstormings diente anfänglich dazu bei Business Meetings gemeinsame Lösungsansätze und Ideen zu schaffen, ohne gleich mit Kritik überhäuft zu werden. Die Devise: „Jede Idee ist willkommen!“. Es gibt keinen Platz für Negativität und keine Idee ist besser als die andere. Egal ob allein oder im Team gebrainstormt wird, kein Vorschlag oder Lösungsansatz ist lächerlich oder unangebracht. Angst vor Kritik findet beim Brainstorming keinen Platz. Eine gute Atmosphäre ist Voraussetzung.

Nr. 2: Quantität vor Qualität

So komisch es auch klingen mag, am Anfang eines Brainstorming-Prozesses lautet das Motto: „Masse vor Klasse.“ Umso mehr Ideen, desto besser. Anstatt auf die große Idee zu warten, ist es empfehlenswert alle Ideen festzuhalten. Diese Methode gibt Ihnen eine große Vielfalt an Optionen und ermöglicht dem Team aus Inputs weitere Ideen zu spinnen. Nicht jede davon wird großartig sein, aber eine schlechte Idee kann manchmal im gemeinsamen Denkprozess zu mehreren guten Lösungsansätzen führen.

Nr. 3: Platz für ungewöhnliche Ideen

Laut Osborn ist es einfacher, eine wilde Idee zu zähmen, als eine neue zu erfinden. Viele ungewöhnliche Ideen sind häufig die Basis für große Erfolge. Es lohnt sich immer über den eigenen Tellerrand zu blicken. Zusätzlich unterstützen mutige Denkanstöße den Kreativitätsprozess und schaffen einzigartige Lösungsansätze.

Nr. 4: Querdenken

Gedankenstürme sind dazu da, um aus eingeworfenen Inputs weitere Ideen zu spinnen, frei zu assoziieren oder zu kombinieren. Lassen Sie Ihre Gedanken schweifen und denken Sie außerhalb der klassischen Schubladen. Ein Problem kann auch unkonventionell gelöst werden. Sie können zudem versuchen, Lösungen aus einem anderen Bereich auf die aktuelle Fragestellung zu übertragen. Das Rad muss nicht komplett neu erfunden werden. Durch ein paar Anpassungen und neue Gedankengänge nähern Sie sich immer mehr der besten Lösung.

Brainstorming-Methoden 

Egal ob Sie allein oder im Team brainstormen, es ist wichtig Ihre Gedanken zu strukturieren. Die Visualisierung der Ideensammlungen ist fundamental, damit gute Geistesblitze nicht wieder in Vergessenheit geraten. Auch für die Nachbereitung des Brainstormings ist das Festhalten der Gedanken vorteilhaft. Für all diese Optionen bieten sich unterschiedliche Methoden an, die die Konzentration der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fordern:

Nr. 1: Die klassische Mindmap

Eine Mindmap (englisch für Gedankenlandkarte beziehungsweise Gedächtnislandkarte) ist eine sehr gängige Form, um Notizen kreativer anzufertigen. Zusätzlich handelt es sich um eine Brainstorming-Methode, die hilft, Fakten zu strukturieren, Zusammenhänge zu entdecken und sich einen Themen-Überblick zu verschaffen. Sie können sich eine Mindmap wie einen durchgesägten Baumstamm vorstellen: In der Mitte steht das zentrale Thema und von dort aus gehen beliebig viele Äste ab, in denen die Unterpunkte ergänzt werden. Egal ob Sie nach kreativen Ideen für Ihre nächste Marketingkampagne suchen oder einfach Ihre Gedanken mit Kolleginnen und Kollegen austauschen wollen, Mindmaps sind ein idealer Ausgangspunkt. In vielen Fällen genügt nur ein weißes Blatt Papier oder ein Whiteboard. In der ersten Phase des Brainstormings wird empfohlen nur die eigenen Gedanken festzuhalten und auf Suchmaschinen oder andere Recherchemittel zu verzichten.

Tipp

Im Homeoffice sind Online-Mindmaps eine gute Lösung zum Austausch mit den Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen. Die kostenlosen Applikationen von Lucid Chart, Miro und Canva bieten sich dazu besonders gut an.

Nr. 2: Brainswarming

Zum klassischen Brainstorming haben sich mittlerweile zahlreiche Alternativen und Abwandlungen entwickelt. Der Amerikaner Tony McCaffrey entwickelte die Brainswarming-Methode, um auch den weniger extrovertierten Teammitgliedern die Chance zu bieten, sich durchzusetzen. Diese Brainstorming-Variante findet anfangs nicht mündlich statt. Alle Beteiligten schreiben Ihre Ideen auf Post-Its. Somit hat jeder Zeit, sich selbst Gedanken zum vorgegebenen Thema zu machen. In einem nächsten Schritt werden die einzelnen Notizen an eine gemeinsame Pinnwand geheftet, um die Ideen miteinander zu verbinden und gemeinsam an Lösungsvorschlägen zu arbeiten. Auch schüchterne Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekommen somit die Möglichkeit ihre Ideen zu präsentieren. Zusätzlich ist nicht jeder gleich von den ersten Inputs beeinflusst und kann den eigenen Gedankengang zu Ende bringen.

Nr. 3: Methode 635

Bei dieser Methode schreiben sechs Teilnehmerinnen oder Teilnehmer drei Ideen auf ein Blatt. Anschließend werden die Ideenblätter insgesamt fünf Mal weitergegeben. So bekommt jede Teilnehmerin/ jeder Teilnehmer jedes einzelne Blatt ein Mal und ergänzt die vorhandenen Vorschläge mit Inputs.

Tipp

Diese Variante eignet sich auch sehr gut, um im Homeoffice an Ideen gemeinsam zu feilen. Es genügt einfach eine Word-Datei, die weitergesendet wird.

Nr. 4: Provokationstechnik

Wenn Sie die bisherigen Methoden noch nicht überzeugt haben, dann ist möglicherweise diese Variante der richtige Weg für Sie. Anhand von übertriebenen Fragestellungen, Provokationen und zugespitzten Aussagen wird die Kreativität der Beteiligten angeregt. Wenn sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens zum Beispiel eine Vier-Tage-Woche wünschen, kann eine übertriebene Aussage lauten: „Diese Personen möchten eigentlich gar nicht arbeiten.“ Dieser provokante Satz weckt unterschiedliche Bilder in den Köpfen der Beteiligten. Hier ist vor allem wichtig, dass jeder Gedanke mit den übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geteilt und auf einem Whiteboard oder einem Blatt Papier festgehalten wird. Aus den unterschiedlichen Meinungen zu dieser Provokation kann ein Brainstorming entstehen, das durch Umdenken und Umformulierungen möglicherweise zu einem perfekten Marketingslogan für das Unternehmen führt.

Das gemeinsame Brainstorming

Eine entscheidende Rolle beim gemeinsamen Brainstorming spielt die Moderation. Sie hat die Aufgabe zu motivieren, stimulieren und strukturieren. Die Moderatorin/ der Moderator darf niemals das Ziel aus den Augen verlieren. Daher ist es empfehlenswert, dafür jemanden zu wählen, der mitdenkt, unparteiisch ist und zugleich in der Lage, den Überblick zu behalten. Die Moderation beinhaltet zusätzlich zur Festlegung der oben bereits erwähnten Regeln noch folgende Punkte:

  • Planung und Vorbereitung des Brainstormings
  • Ausformulierung der Agenda
  • Strukturierung der Ideen
  • Miteinbindung und Motivation aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer
  • Dokumentation der Ergebnisse

Brainstorming allein

Natürlich lassen sich die unterschiedlichen Brainstorming-Methoden auch alleine anwenden. Hier finden Sie einige zusätzliche Tipps, die Ihrer Kreativität auf die Sprünge helfen und die Gehirnzellen ankurbeln:

1. Keine Ablenkung

Unterschiedliche Social-Media-Kanäle, E-Mails, Anrufe sowie Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen unterbrechen die Konzentration. Vermeiden Sie daher in der Brainstorming-Phase Störfaktoren. Schalten Sie das Handy auf lautlos und geben Sie allen zu verstehen, dass Sie aktuell nicht erreichbar sind. Es sind die stillen Momente, in denen gute Ideen entstehen.

2. Tapetenwechsel

Durchgehend auf ein und dieselbe Wand zu schauen, inspiriert nicht. Nutzen Sie Pausen für Spaziergänge in der Natur. Diese Herangehensweise weckt den Erfindergeist.

3. Stift und Papier

Viele Stunden vor dem Computer nagen an der Kreativität. Schalten Sie während eines Brainstormings den Bildschirm aus und greifen Sie stattdessen zu Stift und Papier. Aus ungeordneten Gedankenschnipseln können viele großartige Ideen entstehen.

4. Keine Erwartungen

Ein Brainstorming ist kein fertiges Produkt. Es handelt sich hierbei um eine Grundidee, die mehrere Feinschliffe benötigt. Denken Sie immer daran, dass dies der erste schwerelose Schritt ist, der viel Platz für Kreativität beinhaltet.

5. Zeitlimits setzen

Ein wichtiger Punkt, um beim Brainstorming gute Erfolge zu erzielen sind Zeitlimits! In vielen Ratgebern wird die Dauer von 30 bis 45 Minuten empfohlen. Achten Sie auf die Zeit, da stundenlange Gedankengänge häufig ins Nichts führen. Brainstorming kann helfen, viele neue und innovative Ideen in kurzer Zeit anzuregen.

In vielen Fällen benötigt routiniertes Brainstorming kaum Vorbereitung. Auch die Durchführung ist einfach und unterstützt die Gruppendynamik. Nichtsdestotrotz gibt es einige Punkte zu beachten, um ein optimales Setting zu erzeugen. Schon Victor Hugo, französischer Schriftsteller und Politiker, unterstrich die Macht der Gedanken, indem er betonte: „Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“

Bildquelle: Flamingo Images – stock.adobe.com

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